Wir stellen uns oft die Frage, warum funktioniert(Lernt) mein Hund nicht so wie ich es mir erhoffe. Lassen wir mal Methoden oder Ausbildungsdefizite außer Acht und sehen uns mal den Hund und sein Umfeld an.
Betrachten wir ganz allgemein den Hund, ein Soziales Lebewesen mit einem Genetischem Code, der nicht nur seine Physichen Merkmale beinhaltet, er trägt auch die Grundlagen für seine Persönlichkeitsentwicklung, das Erbe von Erfahrungen seiner Vorfahren in sich, sonst wäre eine Rasse oder Gebrauchshunde - Zucht unvorstellbar.
Demnach ist Genetisch, hier schon einmal eine Variable für die Persönlichkeit vorgegeben. Das Lernen als Grundvorgang der Persönlichkeitsentwicklung im Sinne der bewussten und unbewussten Aneignung und Ausbildung von Erkenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, Haltungen und Einstellungen, emotionalen Reaktionsmustern, kognitiven Stilen (Wahrnehmung und Denken), Motiven des Handelns und Handlungsstrategien, Verhaltens- und Kommunikationsweisen bilden sich auf basis der Disposition ständig weiter. Wir befinden uns an dieser Stelle in der sogenannten Black-Box, das bedeutet :
Alle Lerntheorien die es rund um den Hund gibt, alles voran der sehr beliebten behavioristische Reiz-Reaktions-Theorie oder Konditionierungstheorie, betrachtet in der Tat nur die Wirkung eines Reizes, die Persönlichkeit statt dessen legt fest wie und wann in welcher Form wie Lernen wie wir es Assoziieren und welche Erkenntnis wir daraus ziehen, wenn wir diesen Reiz verarbeiten.
Was sollten wir betrachten : Gene und Umwelt prägen unsere Persönlichkeit. Zwischen beiden herrscht eine höchst komplexe Wechselbeziehung. So wird unser soziales Umfeld durch unsere Erbanlagen beeinflusst. Umgekehrt aber wirkt es auch auf diese zurück.
Was weiß man heute :
- Wie wir uns verhalten, hängt in hohem Maß von unseren Genen ab. Zugleich hat es einen großen Einfluss auf unser soziales Umfeld. Dieses wirkt sich nach jüngsten Erkenntnissen aber seinerseits auf die Aktivierung von Genen aus.
- So sorgen soziale Isolation und geringer sozioökonomischer Status für ein dauerhaft hohes Stressniveau, das vielerlei Spuren im Erbgut hinterlässt.
- Besonders deutlich zeigt sich das komplexe Wechselspiel zwischen Erbanlagen und sozialen Faktoren beim Lernerfolg. Hier verstärken sich genetisch bedingte Verhaltensdispositionen und Umweltbedingungen gegenseitig.
(Michael J. Shanahan und Jason Freeman)
Kurz gesagt :
Welche Dispositionen sind also dem Hund schon mitgegeben aus Sicht der Persönlichkeitsstruktur die untereinander sehr Variable sind :
- Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
- Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
- Extraversion (Geselligkeit),
- Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
- Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit
( BIG 5 ) Quelle Wiki
Aus Neurobiologischer Sicht trifft dies auch auf den Hund zu.
Die Persönlichkeit des Hundes ist seine Einzigartigkeit, kurz und knapp ausgedrückt ohne Philosophisch zu werden, sie beeinflusst bewusst und unbewusst das Lernen, seine Sicht auf seine Umwelt und Sozialpartner.
All dies wird nach dem neuesten Stand der Forschung berichtet. Die Schlussfolgerungen daraus (Neurobiologe Gerhard Roth): Die Persönlichkeit ist ein komplexes Gebilde. Für ihre Entwicklung ist es wichtig, wie die Eltern mit dem Kind umgehen bei Hunden hier der Welpe. Mit zunehmendem Alter verfestigt sich der Charakter wie auch das Lernvermögen. Wie viel einer zu leisten vermag, hängt auch davon ab, ob er sich selber realistische Ziele setzt. Intelligenz und Begabung müssten gefördert werden und zwar bei allen Schülern/Hunden, Motivation und Förderung der Persönlichkeit seien wichtig, Fleiß und Ausdauer auch.
Mit anderen Worten, von vielem, was man schon wusste, weiß man jetzt zusätzlich, dass es die Hirnforschung genauso sieht. Etwa: Zahlen und Fakten ohne Anschauung merkt man sich nicht so leicht wie Geschichten. Eine Fremdsprache lernt man leichter, wenn man in eine dazu passende Ausländerin ( beim Hund der Sozialpartner Mensch ) verliebt ist bei dem Hund den Grad der Bindungs-Beziehung. Nach schwierigen Konzentrationsübungen braucht der Mensch/Hund eine Pause. Und so weiter.
Kommen wir nun zum springenden Punkt.
Wir sollten dem Hund ,Empathie und Respekt seiner Persönlichkeit entgegen bringen. Ihn als Individuum Erkennen. Lernen den Hund anhand seiner Persönlichkeistsmerkmale zu bewegen oder sogar uns auch mal bewegen lassen. Welches Bild haben wir von uns und wie passt dieses zum Charakter des Hundes, können wir uns Positiv ergänzen. Dieser Satz „das andere Ende der Leine hat immer Schuld“ ist eigentlich ein Mythos. Weder der Halter noch der Hund hat eine freie Entscheidung über sein Handeln. Wir sollten uns bewusst machen welche Persönlichkeit in uns steckt.
Jetzt können wir auch ungefähr Erahnen, warum wir an manchen Dingen trotz aller Bemühungen, verzweifeln.
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